Corona Ampelsystem der EU

JUREBU informiert hier über das Corona Ampelsystem der EU. Es gilt ab 1. Oktober 2020.

  • einheitliche Kriterien für Risikogebiete,

  • gemeinsame Kriterien für die Mitgliedstaaten bei der Entscheidung über die Einführung von Reisebeschränkungen,

  • ein gemeinsamer Ansatz für Reisende aus „roten Gebieten“ (Prüfung und Selbstquarantäne)

  • sowie klarere und aktuellere Informationen für die Öffentlichkeit.

Corona Warnampel Rot

Die 14-Tage-Notifizierungsrate für kumulative Coronavirus-Fälle beträgt 50 oder mehr je 100.000 Personen. Die Positivitätsrate der Tests auf Coronavirus-Infektionen beträgt mindestens 4 %. Oder die 14-Tage-Notifizierungsrate für den Fall des Coronavirus beträgt mehr als 150 pro 100.000 Personen.

Was ist die Corona Ampel?

Ab 1.10.2020 gilt in der EU eine Corona Ampel. Sie bietet eine bessere Übersicht über die Corona-Lage in der EU durch ein gemeinsames Kartierungssystem:

Coronaampel Orange

Vor diesen Regionen wird künftig nur noch "abgeraten" statt gewarnt. Die kumulative 14-Tage-Notifizierungsrate für Coronavirus-Infektionen liegt unter 50 pro 100.000 Personen. Die Positivitätsrate der Tests auf Coronavirus-Infektionen liegt bei 4 % oder mehr. Oder die kumulative 14-Tage-Notifizierungsrate für Coronavirus-Infektionen reicht von 25 bis 150, aber die Positivitätsrate der Tests auf Coronavirus-Infektionen liegt unter 4 %.

Corona Ampel Grün

Die kumulative 14-Tage-Notifizierungsrate für Coronavirus-Infektionen liegt unter 25 pro 100.000 Personen. Die Positivitätsrate der Tests auf Coronavirus-Infektionen liegt unter 4 %. Die EU-Mitgliedstaaten haben vereinbart, dass Reisende aus „grünen“ Regionen keinerlei Beschränkungen wie Quarantäne oder Tests unterliegen.

Graue Corona Ampel

Es liegen keine ausreichenden Informationen vor. Oder die Prüfrate liegt bei 300 oder weniger.

Dunkelrote Corona Ampel

Die bereits bestehende Corona-Ampel-Karte der EU-Gesundheitsagentur ECDC wurde am 21.1.2021 um eine dunkelrote Kategorie ergänzt. Diese gilt für Hochrisikogebiete mit mehr als 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen zwei Wochen. Reisende aus dunkelroten Regionen sollen sich künftig schon vor der Abreise einem Corona-Test unterziehen und bei der Ankunft isolieren müssen. Das gleiche soll für Virusvariantengebiete gelten.

Corona Ampelkarte der EU

Die Europäische Seuchenbehörde (ECDC) in Stockholm hat auf Grundlage dieser Kriterien eine Karte der EU in den Ampelfarben ins Internet gestellt, um einen Überblick über riskante Infektionsgebiete zu geben.

Auf der Webseite sind alle einzelnen Reiseregelungen der 27 Mitgliedsstaaten angezeigt. Z. B.: Darf ich aus einem EU-Land oder aus Norwegen, der Schweiz, Island oder Liechtenstein als Tourist/in in ein ausgewähltes Land einreisen oder aus ihm ausreisen?

Aufgeführt sind neben der Antwort eventuelle Einreisebeschränkungen, die obligatorische Reisedokumentation, praktische Reiseinformationen und Reisedokumente.

Corona-Ampel der EU

Die Corona-Ampel der EU ist lediglich eine Empfehlung. Die Mitgliedsstaaten müssen sich nicht daran halten.

Auch die Maßnahmen, die aus der Einteilung in grüne, orange, rote und dunkelrote Zonen folgen, bleiben den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen. Sie können für Reisende Quarantäne- oder Testpflichten erlassen, müssen es aber nicht.

Die Corona-Regeln, die innerhalb eines Staates gelten, werden von der EU-Ampel nicht berührt. Die unterschiedlichen Regelungen innerhalb Deutschlands in einzelnen Bundesländern können also fortbestehen.

Corona-Regeln macht jedes EU-Land selbst

Für Quarantäne, Maskenpflicht, Abstandsgebote, Alkoholverbote, Beschränkung von Sport, Schulschließungen und andere Maßnahmen gibt es keine einheitlichen Regeln.

Kritik an der EU-Corona-Ampel aus Luxemburg

Der luxemburgische Außen- und Europaminister Jean Asselborn kritisierte die Zahl 50 bei Inzidenzen als eine deutsche Erfindung. Dies sei die Zahl, mit der die deutschen Gesundheitsämter Infektionsketten verfolgen. Luxemburg habe von Anfang an auf umfangreiches Testen gesetzt. Es ermittle damit alle Fälle und werde dafür als Risikogebiet eingeschätzt.

"Wir werden für das Testen bestraft", sagte Jean Asselborn. Deshalb hat Luxemburg die EU-Ampel abgelehnt.

Luxemburg liegt mit über 6.000 Tests pro 100.000 Einwohner an der europäischen Spitze. Deutschland befindet sich mit 1.300 Tests im Mittelfeld. Bulgarien bildet mit 380 Tests das Schlusslicht.